DIE KRANKHEIT

Hier beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Kälberdurchfall.

Kälberdurchfall ist die häufigste Todesursache bei Kälbern im Alter von unter einem Monat1:

Mehr als ein Drittel der Kälber erkrankt in den ersten Lebenswochen an Durchfall.
Auch wenn das Kalb überlebt:

Die häufigsten Durchfallerreger und wann sie auftreten:

Jedes erkrankte Tier kostet Geld und Zeit:

  • Herabgesetzte Tageszunahmen bzw. Gewichtsverluste
  • Intensivere Betreuung
  • Verlängerte Aufzuchtdauer
  • Mögliche Totalverluste
  • Zusätzliche Gesunderhaltungskosten

Kosten durch Durchallerkrankung

Abb.: nach Lührmann, 2024³

Kosten je schwer oder leicht erkranktem Kalb; Erkrankung am ⌀ 13. Lebenstag
a. Fahrt- und Dienstleistungskosten
b. 5,45 €/Tag zusätzliche Aufzuchtkosten
c. 321 € Verlustkosten je Kalb (250 € Kalbwert, 71 € entstandene Aufzuchtkosten)
d. 20 €/Akh

Die Häufigkeit von Durchfall innerhalb eines Betriebes kann bis zu 100 % betragen und Verluste in Höhe von mehr als 30 % sind keine Seltenheit.

Grundsätzlich muss zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen unterschieden werden.

Zu den nicht-infektiösen Ursachen zählen beispielsweise die Verwendung eines ungeeigneten Milchaustauschers (MAT), falsche Zubereitung des MAT, mangelnde Tränkehygiene oder auch plötzlicher Futterwechsel. Diese Ursachen lassen sich leicht abstellen.

Viele Kälberdurchfälle haben jedoch infektiöse Ursachen, d. h. für die Entstehung der Erkrankung sind einzelne Erreger oder Mischinfektionen mit mehreren Erregern verantwortlich: Ursachen, die man nicht so leicht abstellen kann. Hierbei handelt es sich sehr häufig um Rota- und Coronaviren, welche die Darmschleimhaut massiv schädigen, und um bakterielle Erreger wie E. coli, die zu einer vermehrten Wasserausscheidung über den Darm führen. Letztendlich kommt es zu einer regelrechten „Austrocknung“ des Kalbes.

Neben Viren und Bakterien können Kryptosporidien die Ursache für Durchfall sein, welche nicht zu unterschätzen sind. Kryptosporidien können allein oder in Kombination mit Rota- und Coronaviren und auch den E. Coli-Bakterien den Durchfall verursachen. Es handelt sich um einzellige Parasiten. Die Verbreitung erfolgt durch sogenannte Oozysten, die mit dem Kot ausgeschieden und von anderen Tieren wieder oral aufgenommen werden. Die Oozysten können im Kot mittels eines Schnelltests sehr gut nachgewiesen werden.

Kryptosporidien sind zusammen mit Rotaviren die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen

In 67% der Proben wurden Kryptosporidien in 56% Rotaviren nachgewiesen4,5

Abb.: Erregerhäufigkeit in den 865 Proben mit Erregernachweis (1.282 Proben von Kälbern in Süddeutschland wurden mittels ELISA auf Rota,- Coronaviren, E. coli und Kryptosporidien untersucht. Davon wiesen 865 Proben mindestens einen dieser Erreger auf.)6

Klinische Symptome für Durchfall allgemein:

  • Wässriger, grünlich-gelblich gefärbter Durchfall
  • Reduzierte Futteraufnahme
  • Gewichtsverlust / reduziertes Wachstum
  • Gestörtes Allgemeinbefinden
  • Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Dehydrierung

Die Kryptosporidiose des Rindes ist weltweit verbreitet. Vor allem bei jungen bei Kälbern treten klinische Erkrankungen auf. Infektionen mit Cryptosporidium parvum können zu massiven Durchfällen bei Kälbern führen. Häufig kommen die Kryptosporidien in Kombination mit Rota- oder Coronaviren vor.

In mehr als 92 % der Betriebe in Deutschland kommen Kryptosporidien vor7. Sie gehören damit zu den häufigsten Durchfallerregern bei Kälbern. Diese können sich leicht infizieren, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und so anfälliger für Infektionen sind.
Auch für den Menschen ist der Krankheitserreger infektiös (Zoonose).

Die Reproduktionsrate von Cryptosporidium parvum ist außerordentlich hoch. Die Übertragung der Kryptosporidiose erfolgt entweder durch direkten Kontakt der Kälber mit Kot von infizierten Tieren oder indirekt durch die Aufnahme von kontaminierten Futtermitteln, Einstreu oder Wasser. Infizierte Tiere können bis zu 10 Millionen Oozysten pro Gramm Kot9 ausscheiden und dadurch die gesamte Stall- und Weideeinrichtung kontaminieren.

Die Oozysten sind sehr widerstandsfähig und bleiben in der Umwelt, vor allem unter feuchten Bedingungen, über ein Jahr lang infektiös. Studien zeigen, dass die Oozysten bei 20 Grad Celcius bis zu 4 Monate infektiös bleiben9. Für die Auslösung einer Infektion reichen 10 – 100 Oozysten10/11.​

Die Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse, die geringe notwendige Infektionsdosis und die hohe Ausscheidung infektiöser Oozysten, zusammen mit der Möglichkeit der Autoinfektion machen Kryptosporidien zu mühevollen Gegnern.​

Zerstörung der Darmflora

Durchfall entsteht durch Eindringen der Parasiten in die Darmzellen und deren Zerstörung. Die Darmzotten werden verkürzt und die Darmschleimhaut geschädigt. Die Folge ist eine reduzierte Aufnahme von Nährstoffen.

Klinische Symptome sind:

  • Durchfall
  • Gestörtes Allgemeinbefinden
  • Bauchschmerzen
  • Lethargie
  • Reduzierte Futteraufnahme

Wie schwer die Tiere erkranken, ist abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand und von weiteren Infektionen.

Abb.: Das rechte Bild zeigt eine durch Kryptosporidien veränderte Darmwand, das linke Bild zeigt eine intakte Dünndarmwand.

Mehr Erreger = stärkerer Durchfall

Bei über 34 % der mit Kryptosporidien infizierten Tiere treten Mischinfektionen mit Viren und Bakterien auf.7
Es gibt einen synergistischer Effekt auf den Verlauf des Durchfalls bei Mischinfektionen mit anderen Durchfall auslösenden Erregern, insbesondere beim Zusammenwirken von Kryptosporidien, Rota- und Coronaviren.

BEHANDLUNG & PRÄVENTION VON KRYPTOSPORIDIEN

In schweren Fällen kann eine Kryptosporidieninfektion bei Kälbern sogar tödlich sein, insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Daher ist es wichtig, Infektionen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Parasiten zu kontrollieren und die Symptome zu behandeln.​

Die Behandlung von Kryptosporidiose beim Kalb kann herausfordernd sein. Es gibt keine spezifische Behandlung, die die Infektion vollständig beseitigt. Neben der medikamentösen Behandlung mit Halofuginon müssen unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitstherapie zur Behandlung von Dehydration durchgeführt werden. Wichtig hierbei ist, eine zusätzliche Gabe der Elektrolyttränke zwischen den Milchmahlzeiten und kein Austausch der Milchmahlzeiten. Die Kälber benötigen weiterhin viel Energie und Nährstoffe. ​

Neben der Behandlung mit Halofuginon kann auch unter Umständen mit Paromomycin behandelt werden. Allerdings ist hier zu Bedenken, dass Paromomycin ein Antibiotikum ist  und unter die Antibiotikameldepflicht fällt. Im Sinne der Antibiotikareduktion und der Vermeidung einer Resistenzbildung sollte der Einsatz von Paromomycin stets sorgfältig mit der Tierarztpraxis abgewogen werden.  ​

Um Ihren Bestand und vor allem die Kälber zu schützen, sind gute Hygienemaßnahmen extrem wichtig. Vor allem die schnelle und einfache Ausbreitung der Kryptosporidien gilt es  zu verhindern. Dazu sind die Isolierung infizierter Kälber und die Reinigung und Desinfektion von Stallungen und Geräten (Gummistiefel, Mistgabeln, etc.) nötig. Hierzu sollten speziell zugelassene Desinfektionsmittel (DLG-Qualitätssiegel, gelistet in der DVG-Desinfektionsmittelliste) verwendet werden.​

Neben den Hygienemaßnahmen im Stall, der Hygiene beim täglichen Umgang mit den Tieren, den bestmöglichen Haltungsbedingungen und der Vermeidung von Stress kann die Tiergesundheit durch Impfmaßnahmen zusätzlich gefördert werden.​

So kann auch eine gezielte Muttertierimpfung die Folgen einer Kryptosporidieninfektion vermindern. Durch die sogenannte passive Immunisierung der Kälber erhalten die Kälber über das Kolostrum des Muttertieres die entsprechenden Antikörper. Wichtig ist eine rechtzeitige und vollständige Impfung des Muttertieres bis zu drei Wochen vor der Geburt mit dem entsprechenden Impfstoff. Diese passive Immunität kann den Kälbern helfen, sich besser gegen eine Kryptosporidieninfektion zu schützen, insbesondere in den ersten Lebenswochen, wenn sie am anfälligsten sind. Diese Impfung kann den Schweregrad der Infektion bei betroffenen Kälbern reduzieren. Zudem kann die Impfung aller Kühe und Färsen im Bestand dazu beitragen, die Prävalenz von Kryptosporidiose in der Herde zu verringern. ​

Für die Implementierung eines effektiven Impfprogramms auf Ihrem Betrieb sprechen Sie Ihre Tierarztpraxis an.​

Der Gehalt an Antikörpern im Kolostrum ist ein ganz wichtiger Aspekt. Je mehr Antikörper das Kolostrum enthält, desto besser kann das Kalb – zeitnahe und ausreichende Versorgung vorausgesetzt – gegen Krankheitserreger geschützt werden. Der Gehalt an Antikörpern im Kolostrum kann durch  Muttertierimpfungen positiv beeinflusst werden. ​Nach der Muttertierimpfung wird die Antikörper-Produktion des Muttertieres angekurbelt, die Antikörper gelangen verstärkt ins Euter und werden im Kolostrum angereichert.

Ziel: Erhöhung des kolostralen Antikörpergehaltes gegen spezielle Erreger​

Durch Muttertierimpfungen gegen Durchfall- und Atemwegs­erkrankungen kann ein hochwertigeres Kolostrum mit einem höheren Antikörper-Gehalt gegen die im Impfstoff enthaltenen Krankheitserreger erzielt werden. Muttertierimpfstoffe werden im letzten Drittel der Trächtigkeit verabreicht, damit die Antikörperspiegel zum Zeitpunkt der Geburt maximal sind. Die vollständige Impfung muss drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin abgeschlossen sein, damit das Immunsystem der Kuh ausreichend Antikörper bilden kann. ​

Muttertierimpfungen bewirken:

  • Geringere Ausscheidung des Muttertieres von Krankheitserregern (bei Atemwegserkrankungen)
  • Verbesserte Kolostrumqualität
  • Spezifischer Schutz des Kalbes
  • Schutz des Muttertieres selbst (bei Rindergrippe)


Das erklärt im folgenden Interview der Experte fürs Immunsystem Prof. Dr. Dirk Werling.

Rinder haben eine Plazenta epitheliochorialis. Das heißt, dass die Platzenta nahezu undurchlässig ist für Antikörper. Deshalb kommen Kälber fast ohne Antikörper auf die Welt und sind einem großen Anteil Krankheitserreger schutzlos ausgeliefert. Die Antikörper kann das Immunsystem des Kalbes selber bilden, dies dauert aber einige Tage bis Wochen. Um diesen Zeitraum zu überbrücken, sind Kälber auf die unmittelbare Aufnahme von Kolostrum nach der Geburt angewiesen, um mit den wichtigsten  Anitkörpern versorgt zu werden13. Neben dieser wichtigen immunologischen Funktion enthält das Kolostrum auch eine Fülle von Energie und wertvollen Inhaltsstoffen, die die Entwicklung des Darms und die Immunität des Kalbes fördern.

Die relativ großen Antikörper können nur kurze Zeit (12 bis 24 Stunden) nach der Geburt die  „Darmschranke“ des Kalbes passieren. Um eine gute Aufnahme der Antikörper erreichen zu können, ist eine schnellstmögliche Versorgung mit Kolostrum nach der Geburt notwendig.

Das erfahrt ihr im folgenden Video.

Kolostrum ist für das Kalb ausgesprochen wichtig und wertvoll. Daher sollte es so hochwertig, also an Antikörpern so reichhaltig wie möglich sein. Um eine möglichst hohe Qualität zu erreichen, sollte das Kolostrum unmittelbar nach der Geburt abgemolken und dem Kalb frisch verabreicht werden. Mit einem Brix-Refraktometer kann die Qualität des Kolostrums leicht überprüft werden. Ein Gutes Kolostrum weist einen Wert von mehr als 22% Brix14,15 auf.

Mit einer Kolostrumbank, in der Kolostrum von geimpften Muttertieren eingefroren vorrätig gehalten wird, ist man immer auf der sicheren Seite, auch wenn vom eigenen Muttertier mal kein Kolostrum verfügbar ist. Hierbei sollte vor allem solches Kolostrum eingefroren werden, das einen hohen Gehalt an Antikörpern aufweist.

Gewinnung, Eigenschaften

  1. Kolostrum muss hygienisch gewonnen werden und sollte nur von eutergesunden Kühen stammen.
  2. Nur das Erstgemelk ist als Kolostrum zu betrachten. Im folgenden Gemelk ist die Konzentration von Antikörpern bereits um 40 – 50 % niedriger.
  3. Mit zunehmender Gemelkmenge sinkt der Antikörpergehalt.
  4. Die Qualität des Kolostrums verschlechtert sich durch verzögertes Abmelken.
  5. Vorsicht mit dem Zukauf hochtragender Mutterkühe! Diese Tiere haben meist zu wenig Zeit, um Antikörper gegen die Keimflora in der Umgebung zu bilden.
  6. Durch eine Muttertierimpfung kann ein qualitativ hochwertiges Kolostrum erzeugt werden. Durch die Impfung kommt es zu einer verstärkten Bildung spezifischer Antikörper.

In Deutschland schreibt die Kälberhaltungsverordnung die Versorgung mit ausreichend Kolostrum in den ersten 4 Lebensstunden vor. In Österreich sind es entsprechend der Tierhaltungsverordnung 6 Stunden. Es ist also auch eine rechtlich bindende Vorgabe!

Ab dem 2. Lebenstag können die Antikörper zwar nicht mehr aus dem Darm ins Blut gelangen, sie spielen aber weiterhin eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Durchfallerregern direkt im Darm. Eine verlängerte Gabe von Kolostrum bzw. Muttermilch (Transitmilch) – möglichst über die erste Lebenswoche hinaus – ist daher äußerst sinnvoll. In paratuberkulosefreien Betrieben kann zur Arbeitserleichterung die Transitmilch von allen geimpften frischmelkenden Kühe gemischt werden und den Kälbern gefüttert werden.

Für einen ausreichenden, passiven Schutz sollten mindestens 3 Liter Kolostrum innerhalb der ersten 2 Stunden nach der Geburt gegeben werden, gefolgt von weiteren 2 bis 3 Litern in den darauf folgenden 10 Stunden.

Für das neugeborene Kalb ist die frühzeitige Gabe von hochwertigem Kolostrum unmittelbar nach der Geburt überlebensnotwendig.

Klicken Sie auf die einzelnen Q’s, um mehr zu erfahren

Je länger desto besser!

Auch wenn die Antikörper nach ca. 24h nicht mehr aus dem Darm in das Blut aufgenommen werden können, profitiert das Kalb von einer verlängerten Transitmilchgabe.

  • Der erhöhte Gehalt an Abwehrstoffen führt lokal im Darm zu einer direkten Abwehr von Krankheitserregern.
  • Es entwickelt sich eine gesunde Darmflora.

Die Fütterung über die 1. Lebenswoche hinaus hat eine große Bedeutung für die Entwicklung einer gesunden Darmflora. Die im Kolostrum und der Transitmilch enthaltenen Antikörper sorgen für eine lokale Immunität im Darm, wobei sie ein Anheften der Durchfallerreger an die Darmzellen verhindern und so vor Durchfall schützen. 

Histologische Schnitte vom Dünndarm von Kälbern, die

  • gepooltes und pasteurisiertes Kolostrum (A),
  • ein 1:1 Gemisch aus Kolostrum und Vollmilch (B) oder
  • nur Vollmilch (C)

innerhalb von 12 bis 27 Stunden nach der Geburt bekommen haben. Alle Kälber haben 2 Stunden nach der Geburt Kolostrum erhalten18.

So führt die Gabe von Kolostrum und Transitmilch über mehrere Tage zu:

  • Weniger Erkrankungen in der Tränkephase16,17
  • Höheren täglichen Zunahmen16
  • Längere Darmzotten und damit einer größeren Darmoberfläche18,19

Diese Effekte werden durch die im Kolostrum enthaltenen Wachstumsfaktoren, Immunzellen und anderen bioaktiven Substanzen hervorgerufen. ​

Die Aufbewahrung des Erstkolostrums kann im Kühlschrank erfolgen, wobei hier jedoch Lagerzeiten bis maximal 2 Tage empfohlen werden20,21. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Kolostrum sehr hygienisch ermolken und aufbewahrt wird, da sonst schnell sehr hohe Keimgehalte in der Milch entstehen.22,23 ​

Da durch Einfrieren einige Bestandteile im Kolostrum zerstört oder reduziert werden, ist die Fütterung von frischem Kolostrum vorzuziehen.24​

Gesunde Kälber sind die Zukunft eines landwirtschaftlichen Betriebes. Wenn die Kälberhaltung in allen Bereichen der Hygiene und Haltungsbedingungen Schritt für Schritt optimiert wird, trägt dies entscheidend zu einem gesunden Heranwachsen der Kälber und späteren leistungsfähigen Kühen bei. Werden zudem alle Kühe und Färsen geimpft, erhöht dies zusätzlich die Herdenimmunität. So trägt letztendlich eine Impfung dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Herde zu fördern und die Rentabilität Ihres landwirtschaftlichen Betriebes langfristig zu sichern.​

Gegenwärtig bietet MSD Tiergesundheit Muttertierimpfstoffe gegen die vier häufigsten Durchfallerreger an: Rotaviren, Coronaviren, E. coli und neu auch gegen Kryptosporidien. Zusätzlich können Impfungen gegen die häufigsten Erreger von Atemwegserkrankungen und Clostridien durchgeführt werden. ​

Die Implementierung einer richtigen Impfstrategie, die an die Erreger sowie Alter und Haltung des Tieres spezifisch angepasst ist, ist zukunftsweisend.

Die Entscheidung, welche Impfung für den Bestand sinnvoll ist, ist sehr individuell und sollte daher gemeinsam mit der betreuenden Tierarztpraxis getroffen werden.

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